Prof. em. Dr. Beat Hotz-Hart
Mitglied des Universitätsrates, Universität Zürich
Entwicklungen in den USA, China und Europa werden zu drei Szenarien von neuen Weltordnungen verdichtet: (1) Multipolare, heterogene und fragmentierte Weltordnung mit schwachen internationalen Institutionen; (2) Entkoppelung, Abschottung und Innenorientierung, bi-polare Weltordnung; (3) multipolare und regelbasierte Welt mit tragfähigen internationalen Institutionen. Beurteilung unter verschiedenen Aspekten.
Prof. Dr. med. Sven Streit
Berner Institut für Hausarztmedizin, Universität Bern
Die Hausarztmedizin spielt eine entscheidende Rolle in einer Zeit, in der wir mit Fachkräftemangel, steigenden Kosten und einem wachsenden Bedarf an qualitativ hochwertiger Versorgung konfrontiert sind. In diesem Vortrag werden wir die Bedeutung der Hausärzte für unser Gesundheitssystem untersuchen. Wir werden diskutieren, wie Hausärzte eine umfassende und koordinierte Betreuung bieten können, die den individuellen Bedürfnissen gerecht wird und gleichzeitig die Gesamtkosten senkt. Darüber hinaus werden wir den Einfluss des Fachkräftemangels auf die Hausarztmedizin betrachten und Lösungsansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen untersuchen. Dieser Vortrag bietet eine einzigartige Gelegenheit, mehr über die Rolle der Hausarztmedizin in unserer Gesellschaft zu erfahren.
Prof. Dr. Caspar Hirschi
School of Humanities and Social Sciences, Universität St. Gallen
Cyberangriffe, Credit Suisse-Kollaps, Ukrainekrieg, Pandemie: Die Schweiz ist von den jüngsten Krisen auf dem falschen Fuss erwischt worden. So unterschiedlich die Krisenursachen und -abläufe jeweils waren, stets drängte sich der Eindruck auf, die Schweiz sei schlecht vorbereitet und müsse drauflos improvisieren. Tatsächlich zeigt sich in den jüngsten Krisen ein ausgeprägter «Ad-hoc-Ismus», der vor allem den Umgang mit wissenschaftlicher Fachexpertise kennzeichnet. Was sind die Ursachen dafür, und was kann die Schweiz tun, um künftig besser auf Krisen vorbereitet zu sein? Schliesslich: Wie kann die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik vor und während künftiger Krisen verbessert werden? Diesen Fragen geht der Vortrag nach.
Prof. em. Dr. Kathrin Altwegg
Physikalisches Institut, Universität Bern
Bis jetzt wurden laut NASA mehr als 5500 Planeten ausserhalb des Sonnensystems entdeckt. Man schätzt allerdings die Zahl der Planeten im Universum auf weit mehr als 1022. Warum haben wir dann die andern noch nicht gehört? Wo bleiben die Aliens? Wieviel Glück braucht es, dass es uns überhaupt gibt? Eine kurze Geschichte des Universums, des Sonnensystems und des Lebens auf unserem Planeten bringt einige Antworten auf diese Fragen. Wie lange das Glück noch anhält, liegt in unseren Händen, aber nicht nur. Dieser Vortrag soll einige Denkanstösse zu uns Menschen und zu unserem astronomischen Umfeld geben.
Prof. Dr. Oliver Hämmig
Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention, Universität Zürich
Gesundheit oder vielmehr Krankheit, Sterblichkeit und Lebenserwartung sind sozial sehr ungleich verteilt in der Bevölkerung. Individuelle Lebensstile und persönliche Verhaltensweisen als primäre Ursachen davon sind es ebenfalls. Die Ursachen dieser Ursachen wiederum sind aber nicht etwa personale, sondern soziale Faktoren, genauer soziale Lebensumstände, Erfahrungen und Benachteiligungen. Darunter befinden sich fünf, die sich je nach Umständen (Stärke, Dauer, Häufigkeit) als besonders einschneidend und gesundheitsgefährdend herausgestellt haben.
Prof. Dr. Ulrike Zeuch
Deutsches Seminar, Universität Zürich
Viel ist darüber geschrieben worden, welche Veränderungen der Fall der Mauer für Deutschland, Europa und die ganze Welt mit sich brachte. Im Vortrag soll es jedoch um die literarische Betrachtung gehen. Zu Wort kommen werden Autor:innen, die nach 1989 resümiert haben, was bleibt. Neben dem Rückblick werden die Bestandsaufnahme aus heutiger Sicht und die Erwartungen an die Zukunft Themen sein.
PD Dr. Athina Papadopoulou
Oberärztin für Neurologie, Universitätsspital Basel
Kopfschmerzen sind sehr häufig und können viele verschiedene Ursachen haben. Meistens sind sie «primär» (harmlos), es gibt aber auch «sekundäre Kopfschmerzen», welchen eine potenziell gefährliche Ursache zugrunde liegt (z.B. Blutung im Gehirn). Von den primären Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen und Migräne die häufigsten Formen. Zudem ist die Migräne eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen überhaupt (in der Schweiz geschätzt ca. 1 Million Betroffene).
Im Vortrag werden folgende Themen angesprochen:
- Kopfschmerzen: Unterscheidung zwischen harmlosen und gefährlichen Formen
- Migräne (Diagnose, Pathophysiologie der Kopfschmerzen sowie der «Migräne-Aura»)
- Therapie der Migräne
Prof. em. Dr. Klaus Opwis
Allgemeine Psychologie und Methodologie, Universität Basel
Erinnern Sie sich noch an die dramatischen Ereignisse des 11. Septembers 2001? Der Vortrag diskutiert Befunde von Studien, die über mehr als 10 Jahre die Erinnerungen von Personen an die Ereignisse des 11. Septembers 2001 untersucht haben. Wie stabil und/oder veränderlich sind diese Erinnerungen? Wie angemessen sind die Erinnerungen? Grundlage sind gedächtnispsychologische Forschungen zum Konzept des «flashbulb memory». Damit gemeint sind Erinnerungen, die sich gleichsam in unser Gedächtnis eingebrannt haben und die wir über Jahrzehnte lebhaft, detailliert und angemessen abrufen können.
Prof. Dr. Andreas Kley
Rechtswissenschaftliches Institut, Universität Zürich
Es ist eine Krux mit dem Recht. Der Ausdruck ‘Recht’ hat nicht eine, sondern viele Bedeutungen. Je nachdem, was man unter dem Begriff versteht, gibt es unterschiedliche und vor allem auch wenig wünschbare «Rechtsordnungen». Das Recht ist ein Regelwerk, das es ermöglicht, Konflikte zu schlichten und zu beenden auf sprachlichem, d.h. auf friedlichem Weg. Es gilt auf der nationalen und der internationalen Ebene. Leitlinie sind dabei vorher aufgestellte Regeln.
In den letzten 10 bis 25 Jahren ersetzt die physische und militärische Gewalt immer mehr die friedliche Konflikterledigung. Beispiele dafür sind die zahlreichen Kriege, etwa der Ukrainekrieg, oder auf nationaler Ebene die vielen Staatsstreiche oder der Einsatz von willkürlicher Staatsgewalt gegen die Bevölkerung. Es sind auch politische Bewegungen entstanden, die ihre Anliegen mit physischer Gewalt durchsetzen. Dies alles zeigt, dass die regelbasierte Friedensordnung nicht selbstverständlich und in Gefahr ist.